Tourbericht: Aachen - Maastricht
Eine hügelige Tour
Aachen Uniklinikum. Ganz in der Nähe, im Schneebergweg, treffen wir uns zur Tour durch weites, sanftes Hügelland von Aachen nach Maastricht, wie es in der Tourbeschreibung heißt. Gleich zu Beginn der erste Hügel. Gut, dass ich ein Pedelec dabei habe! Wer nicht so fit ist wie Corina und Thomas, tut gut daran, ein Rad mit Unterstützung zu wählen. Von oben geht es in schnellem Tempo hinab. Bis sich alle eingefahren haben, gilt es allerdings ein wenig abzuwarten, um den Blickkontakt nicht zu verlieren. Erst hat einer 'ne Schraube locker und der nächste verliert beinahe seine Tasche, aber dann geht es munter weiter, bis zum ersten Fotostopp an einem Kirchlein. „Muss das denn schon sein?“ ertönt es. „Ja, es muss sein,“ bestimme ich einfach, habe das Handy schnell gezückt und drücke ab weil mir der Naturstein so gut gefällt.
Wir gleiten auf dem LF 6 dahin. Das ist ein holländischer Fernradweg. Er ist gut ausgeschildert, und jede Menge Rennradler überholen und begegnen uns. Wir winden uns durch romantische, niederländische Dörfer wie Mechelen oder Gulpen. Eins ist einladender als das andere. Gemütlichkeit können die Holländer irgendwie. Rauf und runter geht es durch Hügelland. Oben gibt es wunderbare weite Aussichten und Fernblicke. Wir haben einen herrlichen Tag erwischt. Wer über die Hitze meckert, hat ihn nicht verdient - finden wir. Um die Gruppe mit Fotos nicht weiter zu strapazieren, verkneife ich mir den Stopp an der Van Tienthovenmühle in Wolfshuis bei Bemelen. Aber auf dem Rückweg sind sie dran, warne ich sie in meinem Inneren. Es ist eine runde Steinmühle, und die einzige Windmühle in den Niederlanden, die aus Mergelstein erbaut wurde, dem natürlichen Baumaterial der Region.
Wenig später folgt der Mergelsteinbruch Groeve 't Rooth. Mergel ist ein wichtiger Rohstoff zur Zementherstellung. Wir sehen Ziegen und Pferde auf dem stillgelegten Gelände weiden.
Immer munter rauf und runter radeln wir Maastricht entgegen. Gleich am Stadtrand überholt uns ein Kamikaze-Radler an einer roten Ampel: Er fährt so wild, dass ich prompt vermute, dass er gerade Vater wurde und auf dem Weg ins Krankenhaus ist.
Maastricht ist voll, voller Leute. Wir drängen uns bis zur Mitte der Sint Servaasbrug über die Maas vor, fertigen ein Foto an und ziehen uns wieder auf die Ostseite der Maas zurück wo es wenigstens ein wenig ruhiger ist. Dort kehren wir im Café Zuid zum Mittagessen ein. Die wunderschöne Terrasse lädt zum Entspannen ein. Junge Leute chillen mit einem Glas Sekt im Liegestuhl. Wir beobachten juvenile Enten, die gehetzt durchs Gras schnäbeln. Suchen sie Insekten? Wir vermuten es, denn das Wasser des künstlichen Beckens ist recht tief und bietet zum Gründeln vielleicht keine Nahrung.
Nach einer reichlichen Pause suchen wir wieder den LF 6 für den Rückweg. Die Hinfahrt war so schön, dass der Rückweg auf selber Strecke aus anderem Blickwinkel genauso schön ist. Wiesen, Felder, romantische Dörfer, Hügel und Weitblicke – das Typische dieser Gegend ist so ganz anders als der flache Niederrhein. Ich freue mich schon auf die nächste Tour in 2020 wenn Corina hoffentlich erneut eine Runde in dieser wunderbaren Landschaft anbietet.
Fotos und Text C.M.-P.